Damit wir unsere Webseiten für Sie optimieren und personalisieren können würden wir gerne Cookies verwenden. Zudem werden Cookies gebraucht, um Zugriffe auf unsere Webseiten zu analysieren und Informationen zur Verbesserung zu sammeln. Wir nutzen Google Analytics um den Besucherstrom zu messen. Sind Sie widerruflich mit der Nutzung von Cookies auf unseren Webseiten einverstanden?(mehr dazu)
Cookie-Entscheidung widerrufen

Dieses Stichwortlexikon soll lediglich zum besseren Verständnis der hier und allgemeinen Begriffen dienen.
Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Es befinden sich insgesamt 6485 Begriffe in der Datenbank.

Sie Suchen einen bestimmten Begriff? Nutzen Sie unsere Suche



Metallreinigung (Entfettung usw.)



Metallteile erfordern im Interesse der Haltbarkeit der späteren Beschichtung bzw. Lackierung eine Reinigung. Dies ist besonders der Fall bei im Gebrauch stark strapazierten Gegenstände, seien es nun Kraftfahrzeuge, Näh- und Schreibmaschinen, Kühlschränke, Staubsauger, Waschmaschinen usw. Die Lackierung soll nicht nur fest am Metall haften, sondern dieses auch vor Korrosion schützen, denn je fester die Beschichtung haftet, umso weniger besteht die Gefahr einer Unterrostung. Bei den heutigen mechanischen und chemischen Reinigungsverfahren, die meist im Zyklus des Begriffs Metallvorbehandlung (s.d) enthalten sind erfolgt eine so starke Aktivierung der Metalloberfläche, dass es wichtig ist, die Lackierung sofort im Anschluss an die Reinigung, Entfettung, Beizung usw. vorzunehmen, um die günstige Beschaffenheit der Metalloberfläche auszunutzen.
In der Serienfertigung sind deshalb Vorbehandlungsanlagen mit den eigentlichen Lackieranlagen gekoppelt. Vorzugsweise zum Reinigen großer und sperriger Teile, die nicht in Bäder eingesetzt werden können, dient die Reinigung mit Dampf. Hierbei wird Hochdurckdampf mit 6-10 atü durch ein Strahlroh mit Düse auf die verschmutzten Flächen gesprüht. Die kochendheiße Sprühnebel wirkt abschwemmend und bringt durch rasche Erwärumung eine anhaftende Schicht aus Fett und Öl zum Abschmelzen. Durch Zusatz alkalischer oder saurer Waschmittel erhält man eine vollkommen reine Oberfläche und die intensiv erwärmten Teile trocknen auch sehr schnell. Reinigung von öl- und fettverschmutzten Metalloberflächen kann auch mit Lösungsmitteln erfolgen.
Verwendung finden brennbare(Benzin,Toluol,Methanol) oder unbrennbare (Tri- und Perchloräthylen, Trichloräthan). Wegen der Gesundheitsgefährdung beim Arbeiten mit Lösungsmitteln sind die MAK-Werte (s.d) genau zu beachten. Brennbare Lösungsmittel sind wegen der Entwicklung explosionsfähiger Dampf/Luft-Gemische besonders dort wirtschaftlich, wo kleinere Teile in geschlossenen Apparaten entfettet werden können, die mit Testbenzin oder anderen brennbaren Lösungsmitteln mit höherem Flammpunkt gefüllt sind. Bei Anwendung von unbrennbaren chlorierten Lösungsmitteln ist die Gesundheitsgefährdung besonders groß, weshalb vielfach wegen des hohen Siedepunktes(120°C) Perchloräthylen vorgezogen wird. Bei Werkstücken aus Aluminium und Magnesium darf kein normales Trichloräthylen verwendet werden, da es bei Anwesenheit von Spänen oder Staub dieser Metalle explosionsartig zerfallen kann.
Es wurden deshalb stabilisierte Tri-Sorten entwickelt, mit denen auch Teile aus Metall, kombiniert mit Kunststoff, entfettet werden können. Die Reinigung erfolgt durch Tauch in das heiße Lösungsmittel oder Entfettung im Lösungsmitteldampf (auch in Vakkumapparaten), oft mit anschließender Überflutung. Die mit Tri- oder Pechloräthylen behandelten Metalloberflächen sind so stark entfettet, dass sie schon nach kurzer Zeit Rost ansetzten könne. Deshalb sind solche Werkstücke anschließend sofort zu grundieren (Zinkchromatanstriche, Washprimer). Alkalische Reinigung bzw. Entfettung verursacht eine Verseifung der Fettbestandteile auf dem Metall. Heute enthalten die Reinigungsbäder neben Ätzalkalien noch Netzmittel, Emulgiermittel, Wasserenthärtungsmittel, z.B. Trinatriumphosphat usw. Unverseifbare mineralische Öle und Fette werden mit 60-90°C heißer Laugen weggeschwemmt.
Die Reinigung erfolgt durch Tauchen in das heiße Bad oder durch Spritzenlagen. Alkalisch gereinigte Metalle verlangen sehr gute Nachspülung, da Alkalireste sonst die spätere Lackschicht zerstören. In Anwendung sind auch Alkali/Phosphat-Reiniger mit pH 4,5-5,5 in Mehrzonenanlagen zum Tauchen oder Spritzen. Die Alkali/Phosphat-Komponenten bildet Eisenphosphat wodurch die Werstückoberflächen besonders beständig gegen Rostbildung werden.
Ultraschallreinigung bzw. Vibrationsentfettung beruht auf Beschleunigung der Lösungsmittelwirkung durch Schwingungen in den Bädern (Perchloräthylen, alkalischen Lösungen). Man verwendet dieses Reinigungsverfahren (Tauchen) entweder für Kompliziert gestaltete Werkzeuge oder wenn absolut porensaubere Kleinteile gewünscht werden. Reinigungsdauer höchstens 2min. Sogar Banken benutzen das Verfahren zur Münzenreinigung. Siehe auch Metallvorbehandlung, Dampfentfettung, alkalische Metallreinigung, Ultraschallreinigung.



Zurück zur Begriffs-Auswahl