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Leinöl



Das aus den Samen des Flachses oder Leinkrautes (Linum usitatissnum L.) dem Leinsamen, gewonnene goldgelbe Öl, dem keine anderen Öle oder sonstigen Stoffe zugesetzt sind. Dieses Leinöl gilt nach DIN 55945 und 55930 als roh )>>Rohleinöl<<):
a)solange keiner seiner natürlichen Bestandteile entfernt wurde,
b)wenn durch Filtieren,Zentrifugieren oder Ablagern Bestandteile, die die Klarheit beeinträchtigt, entfernt wurden,
c)wenn die gegebenfalls bei der Herstellung des Leinöls verwendeten Extransionsmittel entfernt wurden.
Nicht mehr als roh ist ein Leinstoff zu bezeichnen, wenn es z.B. durch Bleichen,Entschleimen,Erhitzen,Dämpfen,Isomerisieren,Oxyidieren,Spalten usw. anderweitig verändert wurde (->Leinölveredelung).
Herrvorangende Eigenschaft des Leinöls ist, dass es Sauerstoff aus der Luft aufnimmt und sich dadurch verändert: Das anfangs flüssige Öl geht über mehrere zähflüssige bis klebende Zwischenstufen allmählich in einen (mehr oder weniiger festen) trockenen Film über. Chemisch gesehen ist Leinöl ein Ester des Alkohols Glycerin mit ungesättigten und gesättigten Fettsäuren.An ungesättigten ->Leinölfettsäuren enthält es Linolensäure,Linolsäure und Ölsäure.An der Trocknung beteiligt sind nur diese, denn nur sie sind fähig, mit dem Sauerstoff der Luft eine Reaktion einzugehen (Linoxybildung), d.h. zu großen Molekülen zu vernetzen und somit den trockenen Film zu bilden.
Im kalten Klima wachsende Flachspflanzen enthalten mehr Linolensäure.Das Öl aus solchen Samen trocknet daher besser als Leinölsorten aus Flachs, der in heißen Zonen geerntet wird.
Anwendungstechnik interessieren die nachstehenden Vor- und Nachteile der Leinölanwendung:
Vorteile: Leichte Verarbeitkeit, hochpigmentierbar ohne Glanzverlust, hohes Benetzungsvermögen für Pigmente verschiedenster Art, gute Verträglichkeit mit vielen Lackrohstoffen (Harzen, anderen Ölen), gute Löslichkeit in vielen Lösungmitteln( z.B.Testbenzin,Terpentinöl,Dipenten,Dekalin); hohe Kälte wie Wärmebeständigkeit, leicht emugierbar mit Wasser, gut wasserdampfdurchlässig, gute Haftung auf allen Untergrunden,Dauerelastizität, gute Tiefenwirkung auf porösen Untergrunden infolge der niedrigen Viskosität, gewisse Oberflächenklebrigkeit (bewirkt bessere Haftung nachfolgender Anstrichschichten).
Nachteile: Schlechter Verlauf bei hoher Pigmentierung,Neigung zur Runzelbildung bei zu dicker Schicht, leicht verseifbar durch starke Alkalien und starke Säuren, nicht mehr zu behebende Vergilbung im Dunkeln, bei diffusem Licht oder bei höheren Dauertemperaturen;Oberflächenkleber auch im letzten Deckanstrich.Wenn ein hoher Anteil von Schleimstoffen vorhanden ist, kommt hohe Wasserquellbarkeit dazu und es besteht die Gefahr der Versprödung bei häufigem Wechsel von feucht zu trocken.Wetterbeständigkeit ist nur bei Anwesenheit von Pigmenten oder nach Verkochung zu Standöl und mit Harzen gegeben. leinölanstriche können beliebig oft mit Leinölfarben überstrichen werden.
Leinöl gebleicht ist ein durch Behandlung mit Bleicherden von färbenden Stoffen befreites, sehr helles Leinöl, das aber nicht mehr als >>Leinöl gebleicht<< sonder als >>Lackleinöl<< gehandelt wird.
Geblansenes Leinöl ist bei höchstens 120°C durch Durchblasen von Luft voroxydiertes Leinöl, das besonders gut trocknet.
Es gleicht anwendungstechnisch dem Leinöl-Standöl.
Leinöl doppelt gekocht ist eine gebietsweise übliche Bezeichnung für sikkativhaltiges leinöl, obwohl paktisch nur einmal gekocht wird.
Leinöl-Austauschstoffe sind z.B. Tallöl und bestimmte Trane.Diese können das Leinöl in Anstrichmitteln usw. zwar weitgehend, jedoch nicht im vollem Umfang ersetzen.Es zeigte sich z.B. in der Kriegs- und Nachkriegszeit, als viele Anstrichmittel nicht mit Leinöl hergestellt werden konnten, dass sie den Ansprüchen der Verbraucher an Trocknung und Haltbarkeit des Anstriches nicht genügten.Leinöl findet auch bei der Herstellung von Linoleum,Seifen und Speiseöl Verwendung.
Vergleiche auch die Stichwörter Leinöl-firnis,Leinöltrocknung,Leinöl-Standöl,Leinöl-Veredelung, Faktisiertes Leinöl, Urethan-Leinöl;


->Z24,Literatur


Für die Ausbildung und laufende Unterrrichtung von Fachleuten eines jeden Gebietes spielt die einschlägige Fachliteratur eine wichtige Rolle: Die Fachpresse sorgt für die Information der Angehörigen eines Berufes in technischer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht, gibt die Leistung anderer Berufsangehöriger bekannt und regt zu neuen Entwicklungen in der Berufsarbeit an. Fachbücher dienen der Aus- und Fortbildung, von Berufsaschul-Lehrbuch und Normen-Broschüren bis zum umfassenden Handbuch, Nachschlagwerk oder Band über Spezialfragen.

Nachstehend sind nach dem Stand des Jahres 1962 die Veröffentlichung über das Fachgebiet des Anstrichwesens angeführt- innerhalb von sieben Sachgruppen alphabetisch nach dem Verfassernamen bzw. Titel geordnet. Die einzelnen Titel sind numiniert, so dass in Teil I durch Angabe der Nummer auf bestimmte Bücher aus diesem Verzeichnis verwisen werden konnte. Den Titelnachweisn wurde nach Möglichkeit die neuste Ausgabe der Werke angeführt, die vergriffen sind. Sie sind meist nich antiquarisch und in Bibliotheken erreichbar. Für die Aufnahme manches Titels war maßgebend, das das Werk bei der Bearbeitung des vorliegenden Lexikons als Quelle herangezogen worden ist. Nicht aufgenommen sind Veröffentlichungen mit technisch überholten Inhalt, über betriebswirtschaftliche, organisatorische oder Bürotechnische Berufsfragen und in Fremdsprachen gedruckte Werke.



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