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Lösungsmittelrückgewinnung



Moderne Lackiereinrichtungen sind so ausgelegt, dass Verluste vermieden werden. Eine Ausnahme bilden die Verdunstungsverluste von Lösungs- und Verdünnungsmitteln, die bei der Lacktrocknug und bei der Verarbeitung von Lacken entstehen, durch Verdunstung aus Entfettungs- und Reinigungsanlagen usw. Lösungsmitteldämpfe werden in gekapselten Anlagen gesammelt. Die Rückgewinnung flüchtiger Entfettungsmittel von der Entfettung (Leicht- und Schwerbenzin, Toluol, Xylol, Tri- und Perchloräthylen, Butanol, Methyl-, Butyl- und Amylacetat usw.) erreicht bis zu 90%. Die Rückgewinnung von Lösungs- und Entfettungsmitteln aus Entfettungsanlagen, von Farbrückständen aus Spritzkabinen und aus Spritzdämpfen erfordert neben der genauen Kenntnis der Materie besondere Anlagen. Apparate für elektrische Beheizung sind z.B. so beschaffen, dass sie den für die restlose Wiedergewinnung des Lösungsmittels nötigen Wasserdampf selbst erzeugen. Es ist gleichgültig, ob das zu reinigende Lösungsmittel schwere oder leichter ist als Wasser und ob es über oder unter 100°C siedet. Die Rückgewinnung von Farbrückständen aus den Nebeln beim Farbspritzen erfordert die Überlegung, ob man den größeren Wert auf die Verwertung des zurückgewonnenen Anstrichstoffs selbst legt oder darauf verzichtet und allein die Lösungsmittel für eine erneute Verwertung zurückgewinnen will. Werden Öllacke verarbeitet, so gestaltet sich ihre Rückgewinnung verhältnismäßig einfach. Die zurückgewonnenen Ölfarben, Öllacke usw. können dann im Betrieb nachgemahlen und verdünnt für Grundanstriche oder sonstige untergeordnete Arbeiten gebraucht werden. Es gibt zwei Möglichkeiten, solche Rückstände in der Kabine aufzufangen und zwar kann man bei Horizontalarbeiten auf segmentartig gebaute Wasserbecken mit darüberliegenden Rosten spritzen, wobei sich die überflüssig verstäubte Ölfarbe oder der Lack direkt auf dem Wasser absetzen und von selbst durch eigene Schwere unter die Wasseroberfläche sinken und sich dort verarbeitsungfähig halten. Man kann aber auch die üblichen Prallflächen mit Wasser berieseln, um die Farbe zu binden.
Die entstehende Emulsion wird durch Schleudern vom Wasser befreit, um so den Anstrichstoff wieder als Grundanstrich mit Verdünnungsmitteln gebrauchsfertig zu machen. Da die Farbrückstände meistens nur für Grundanstriche und Ausbesserungsarbeiten benutzt werden, kann man diese aber auch mit für diese Zwecke besonders konstruierten wasserberieslten Lüftern direkt auffangen. Beim Anbau eines solchen Ventilators an die Spritzkabine ergeben sich gleichzeitig zwei Vorteile, nämlich einmal die Rückgewinnung der Farbnebel und die der gereinigten Absaugeluft. Die Rückgewinnung von Lösungsmitteldämpfen aus Farbnebeln und Spritzdämpfen erfolgt im Adsorptions- oder Absorptionsverfahren und setzt eine Bindung der Dämpfe und anschließendes Auswaschen voraus. Siehe auch MAK-Werte.



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