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Curcuma
Der Wurzelstock (Rhizom) der mehrjährigen, in Ostindien beheimateten Curcuma longa (auch "Gelbwurz") dient zur Gewinnung von Farbstoff und Gewürz. In einigen Gegenden, z.B. in Westsumatra, werden auch die Blätter als Würze verwendet.
Eigenschaften des Farbstoffs
Im Wurzelstock finden sich drei Curcumin-Farbstoffe, die sich in Alkohol lösen und in Wasser unlöslich sind. Die Lösung färbt sich mit Säuren hellgelb mit Laugen braunrot. Mit Curcumin getränktes Filterpapier eignet sich als Indikator (Umschlagsbereich bei pH 8-9).
Geschichtliches
Die Heimat der Pflanze ist nicht sicher bekannt. Wahrscheinlich kommt sie aus Süd- oder Südostasien. Sie wächst heute in Vorder- und Hinterindien, auf Sri Lanka, Java, in Westindien und Afrika. Der Gebrauch von Curcuma als Würze lässt sich über 4000 Jahre zurückverfolgen. In den alten Kulturen Indiens wurde die Curcuma sogar als heilige Pflanze verehrt. Der Name Gelbwurz ist in vielen Sprachen verbreitet, z.B. im niederländischen Wort geelwortel. Die englische Bezeichnung tumeric geht auf den lateinische Begriff terra merita zurück, was soviel bedeutet wie "verdienstvolle Erde" (möglicherweise erinnerte das gemahlene Curcuma an gelben Ocker). Oft spricht man auch vom "indischen Safran", in Anlehnung an den Safrankrokus. Der Name Curcuma geht auf das arabische Wort kurkum ("Safran") zurück.
Gewinnung des Farbstoffes
Die Curcuma longa wird 2 Meter hoch, besitzt lilienartige Blätter und blüht rosa. Sie ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einem knollig verdickten Wurzelstock. Aus dem Rhizom entspringen oft Nebenrhizome, die abwärts wachsen und an ihren Enden verdickt sind. Die Rhizome schmecken bitter und fühlen sich fettig an. Die Wurzelstöcke werden ausgegraben und zerkleinert oder gemahlen. Nach dem Trocknen gelangen sie als Stücke oder als Pulver in den Handel.
Verwendung
Curcumapulver ist ein wichtiger Bestandteil von Curry- und Senfmischungen. Als Ersatz für den teuren Safran wird Curcuma zum Gelbfärben von Reis verwendet. In Indien nennt man die gemahlene Wurzel Koenjit und färbt mit ihr allerlei Speisen (>siehe auch Symbol der Farbe Gelb in den asiatischen Kulturen).
In der Pflanzenfärberei besitzt der Farbstoff nicht die Bedeutung wie die Reseda, da das Curcumin nicht lichtecht ist. Der Farbstoff färbt direkt und ergibt einen grünlich-gelben Farbton. Für ein sattes Gelb empfiehlt sich ein Vorbeizen mit Alaun. Das Färbebad darf nicht alkalisch und auch nicht heißer als 60°C sein (>Download einer Arbeitsanleitung).