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schwarzpigment



Das wichtigste (weltweit 98%) Herstellungsverfahren für Industrieruß (auch Gasruß genannt) ist der Furnace-Prozess.

Bei diesem Verfahren wird in einer Brennkammer (engl. Furnace) ein Heißgas von 1200 bis 1800 °C durch Erdgasverbrennung erzeugt. In dieses Heißgas wird dann ein Rußrohstoff, meist aromatenreiche kohle- und erdölstämmige Ruß-Öle, eingedüst. Durch unvollkommene Verbrennung und thermische Spaltung (Pyrolyse) des Rußrohstoffs wird dabei der Ruß gebildet. Nach einer bestimmten Verweilzeit wird das Prozessgasgemisch durch Wassereindüsung schlagartig abgekühlt (Quenching) und der Ruß wird in Schlauchfiltern abgetrennt. Die Brennkammern werden ganzjährig durchgehend ("7 mal 24") im Schichtbetrieb gefahren.Je nach ihrem Anwendungsgebiet besitzen Ruße spezielle Eigenschaftsprofile, die durch die Art des Herstellverfahrens und durch Variation der Prozessparameter gezielt beeinflusst werden können.

Ruß besteht aus kleinsten, meist kugelförmigen Teilchen, die zu kettenförmigen Aggregaten zusammengewachsen (agglomeriert) sind, so genannten Nanoteilchen oder Aggregaten. Diese haben meisst eine Größe von 100nm-1µm (einem Millionstel bis 100 Millionstel Millimeter). Sie sind somit mehr als 1.000 Mal kleiner als der Durchmesser eines Haars. Die Korngröße kann aber definiert eingestellt werden.

Bei diesen Dimensionen ist es nicht mehr nur die chemische Zusammensetzung allein, sondern auch die Größe und Form der Partikel, die die Eigenschaften bestimmen. Optische, elektrische und magnetische Eigenschaften, aber auch Härte, Zähigkeit oder Schmelzpunkt von Nanomaterialien unterscheiden sich deutlich von denen der makroskopischen Festkörper. (siehe auch Nanowerkstoffe). In vielen Fällen werden deshalb geeignete Nachbehandlungen des Russes durchgeführt. Z.B. können Leitfähigkeitsrusse durch eine nachträgliche Oxidation des Basisrusses hergestellt werden.

Die spezifische Oberfläche dieser Rußpartikel beträgt etwa 10-1000 m2/g. Durch die Nanostrukturierung ist es gelungen, die drei wichtigsten Kenngrößen von Autoreifen (Rollwiderstand, Nassrutschfestigkeit und Abrieb) gezielt zu optimieren. Industrieruß ist heutzutage ein Hightechwerkstoff!

Für Autoreifen gibt es ungefähr 40 verschiedene Rußtypen, die dem Gummi jeweils spezifische Eigenschaften vermitteln. International üblich ist die Klassifizierung von Standardrußen nach der US-amerikanischen ASTM-Norm. Im Bereich der GUS-Staaten ist auch die abweichende GOST-Norm gebräuchlich.
Industrie-Ruß wird zu über 90% als Füllstoff in der Gummiindustrie (hauptsächlich Autoreifen) verwendet. Außerdem wird er als Schwarz-Pigment für Druckfarben, Tuschen, Lacke, zur Einfärbung von Kunststoffen (insbesondere als UV-Schutz), sowie in der Elektroindustrie eingesetzt. Ein kleinerer Teil wird in der Elektroindustrie als sogenannter Leitfähigkeitsruß und als Elektrodenmaterial verwendet.







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