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Chromoxidgrün
Von den Chromoxiden sind zwei Vertreter als Pigment von Bedeutung: Chromoxidgrün (Chrom(III)-oxid, Cr2O3) und das etwas blaustichige Chromoxidhydratgrün (Cr2O3 . 2H2O).
Eigenschaften
Im Gegensatz zu den anderen Chromoxiden (z.B. Chrom(VI)-oxid, CrO3) sind die dreiwertigen Chromoxide nur wenig giftig und können daher unter Beachtung der allgemeinen Sicherheitsvorschriften als Pigmente eingesetzt werden. Chromoxidgrün ist als grünes Pulver erhältlich. Es ist in Säuren nicht löslich, besitzt einen hohen Schmelzpunkt (2435°C) und eignet sich wegen seiner hohen Härte auch als Schleifpulver. Das Pigment zeichnet sich durch hohe Lichtechtheit, Beständigkeit gegen Säuren und Laugen, Luft- und Hitzebeständigkeit aus. Das Chromoxidhydratgrün ist nicht ganz so hitzebeständig wie das wasserfreie Oxid.
Geschichtliches
Das Element Chrom wurde im Jahre 1797 von Nicolas Vauquelin (1763-1829) entdeckt und erstmals aus dem Mineral Krokoit hergestellt. Damit waren auch die meisten Salze des Chroms zugänglich. Das Element erhielt aufgrund der Farbigkeit seiner Salze seinen Namen (in Anlehnung an das griechische Wort chromos ("Farbe"). In Vauquelins Memoiren (1809) erwähnte er die Verwendung von Chromoxid als farbgebenden Bestandteil bei der Porzellanherstellung. Der Maler J.M.W. Turner verwendete das Pigment im Jahre 1812 in einem Bild ("Sommer Hill", National Galleries of Scotland). Im Jahre 1831 beschrieb Vergnaud zwei verschiedene Verfahren zur Herstellung von Chromoxid. Mitte des Neunzehnten Jahrhunderts wurde das Pigment besonders von den deutschen Malern eingesetzt. In der heutigen Zeit ist es das am häufigsten eingesetzte mineralische Grünpigment. Die Herstellung von Chromoxidhydratgrün (auch "Guignetgrün") wurde im Jahre 1859 von Guignet patentiert.
Herstellung
In Vauquelins Memoiren (1809) schilderte der französische Chemiker die Herstellung von Chrom(III)-oxid aus Eisenchromat. Vergnaud beschrieb im Jahre 1831 Thénards Methode (Erhitzens von Quecksilberchromat) und Laissaignes Methode (Erhitzens eines Gemisches aus Kaliumchromat und Schwefel). Das zweite - heute bedeutende - Herstellungsverfahren kann man im Schullabor unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften (Abzug! Mundschutz aufgrund des krebserzeugenden Potentials von Chromaten!) simulieren, wenn man eine Spatelspitze Kaliumdichromat mit der doppelten Menge Schwefel vermischt und in einem Tiegel kräftig erhitzt. Chromoxidhydratgrün erhält man durch das langandauernde Erhitzen von Kaliumdichromat mit Borsäure.
Verwendung
Die beiden Chromoxide stellen heute die wichtigsten anorganischen, grünen Pigmente dar. Sie eignen sich zum Druck von Banknoten, zum Anstreichen von Heizungen, Öfen, Dampfkesseln, als Porzellan- und Glasfarbe, für Baustoffe und Kunststoffe, sowie als grüne Farbe bei der Drucktechnik. Sie finden ihren häufigsten Einsatz bei Anstrichen von Wänden und in der Malerei.