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Bewitterungsprüfung
Probeaufstriche können sehr lange Zeit im Winkel von 45° in Richtung Süden im Freien auf Gestellen ausgelegt werden oder einer intensiven Kurzbewitterung von beispielsweise 21 Tagen unterzogen werden, was etwa 18 Monaten Außenbewitterung entsprechen soll. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile. Kurzbewitterungsprüfung: Trockene Hitze, feuchte Hitze, Kälte, wasser mit oder ohne Mineralienanteil, Bestrahlung oder Berieselung wirken abwechselnd in bestimmter Reihenfolge auf den Probeanstrich ein. Kurzbewitterungsapparate sind meist in Radform bin zu 2 m Durchmesser gebaut (Rhönrad) und werden von den Farbenfabriken je nach Erfordernis entworfen und auch selbst gebaut. Kurzzeitbewitterungen sollen im Interesse möglichst echter Ergebnisse nie zu kurz sein (1-2 Wochen) sondern 2-3 Monate umfassen. Langzeitbewitterung ist den natürlichen Bedingungen wesentlich besser angepasst als die Kurzbewitterung. Trotzdem sind einwandfreie und in jedem falle zutreffende Ergebnisse auch hier nicht zu erreichen. Das liegt vor allem daran, dass nicht bekannt ist, welche Einwirkungen der zu prüfende Anstrich in Wirklichkeit ausgesetzt sein wird. Die Langzeitbewitterung sollte unter gleichen Bedingungen durchgeführt werden wie in der Praxis- Geographische Lage, Abstand von der Erdoberfläche, atmosphärische Bedingungen und Beschaffenheit der Umgebung sind für die Haltbarkeit ausschlaggebend. Ein zuverlässiges Ergebnis der Außenbewitterung ist naturgemäß erst dann zu erwarten, wenn die Proben wenigstens einmal die vier Jahreszeiten hindurch exponiert waren. Da die atmosphärischen Bedingungen der Jahreszeiten in jedem Jahr anders beschaffen sind, ist das Ergebnis einer einjährigen Außenbewitterung immernoch recht zweifelhaft, obwohl ungefähre Anhaltspunkte erhalten werden. Die EMPA in Zürich prüft mit einer Schnellbewitterungsapparatur mit einer wöchentlichen Beanspruchung durch 24,8% Regen, 15,1% Feuchtigkeit (Tau), 6% Mischlichtbestrahlung, 8,3% Wärme, 5,3% UV-Bestrahlung, 4,2% Wasserlagerung, 10,1 % Frost und 26,2% Rauchgas.