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Elektrostatisches Farbspritzen
Elektrostatisch kann mit mit Pulver oder mit flüssiger Farbe gesprüht werden. Die Farbteilchen werden beim Verlassen der Sprühpistole auf ein Potential von 20-60kV bei Pulber bzw. 60-160kV bei flüssiger Farbe aufgeladen. Durch das Kraftfeld, welches sich stets zwischen Körpern mit verschiedenem Potenzial bildet, werden die Farbteilchen von dem geerdeten Werkstück angezogen. Wohl der größte Vorteil, besonders beim Pulversprühen, ist der Umgriff, d.h. eine gute Farbverteilung auch auf die Rückseite des Werkstückes. Beim elektrostatischen Farbsprühen ergibt sich im allgemeinen der wirtschaftlichste Farbverbrauch. Beim Pulversprühen liegt der Verlust bei nur 1,5%, beim Flüssigsprühen bei etwa 10-40%. Auch nichtleitende Werkstoffe können elektrostatisch gesprüht werden. Auf kalten Werkstücken lassen sich Schichten von 50-150µm erzielen, auf vorgewärmten Werkstücken bis zu 500 µm. Beim Pulversprühen ist es möglich, die gewünschte Pulverschicht auch in Hohlräumen und an Ecken auftzutragen. Sämtliche Pulverfarben erfordern ein Schmelzen und Einbrennen im Ofen und können statt Einbrennlacken verwendet werden. Die Vorteile bei flüssiger Farbe sind geringe Farbverluste, guter Umgriff, gleichmäßige Farbschicht und die Nachteile hohe Installationskosten, schlechte Deckung in Hohlräumen und Ecken, verhältnismäßig niedrige Leistung und außerdem sind besondere Lösungsmittelmischungen erforderlich. Die Vorteile bei Pulverfarbe sind sehr geringe Farbverluste, guter Umgriff, Fehlen von Lösungsmitteln, gleichmäßige und porenfreie Farbschicht, keine Abdunstzone vor dem Ofen erforderlich, hohe Leistung und Deckung kann auch in Hohlräumen erzielt werden. Die Nachteile bei Pulverfarbe sind hohe Installationskosten, liefert nicht die beste Oberflächenbeschaffenheit, begrenzte Farbtonauswahl und umfangreiche Reinigung beim Farbwechsel. Heute stehen bereits viele spritzfähige Farbpulver zur Verfügung und weitere befinden sich in der Entwicklung, z.B. Thermoplaste wie PVC,PE, Vinylcopolymere, Polyamide sowie Duroplaste wie Epoxidharze, Acrylharze, Polyester, Alkyd- und Melaminharze. Elektrostatisches Farbspritzen eignet sich besonders zum Lackieren sperriger Teile (Fahrradrahmen, Stuhlgestelle usw.), Rohrkontruktionen usw. Auch Holz lässt sich damit lackieren, wenn die Holzoberfläche mindestens 8-10% Feuchtigkeit aufweist, um das elektrische Feld aufrecht zu erhalten. Kunststoffe sind jedoch meist Nichtleiter und ohne vorherigen Auftrag eines Leitlackes (z.B. Lösungen von Salzen) ist die elektrostatische Lackierung nicht anwendbar.