Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Es befinden sich insgesamt 6485 Begriffe in der Datenbank.
Sie Suchen einen bestimmten Begriff? Nutzen Sie unsere Suche
Elektrizität
im Anstrichwesen.
Von Bedeutung ist die sogenannte statische Elektrizität, eine durch Reibung entstehende Elektrizität, die sich hauptsächlich auf der Oberfläche z.B. einer Lackierung oder von Kunststoffen sammelt. Sie fließt nicht, wenn sie nicht abgeleitet wird. Solche elektrostatische Aufladung tritt besonders auf an Flächen mit guter Isolierfähigkeit, etwa auf mit Kunststofflack überzogender Holzflächen während des Polierens am Schwabbelbock. Sie überträgt sich auf den das Werkstück haltenden Menschen, der sie bei Berührung leitender Gegenstände weiter überträgt. Das ist zwar für den Menschen ungefährlich, doch der überspringende Funke kann zur Entzündung leichtbrennbarer Stoffe, z.B.Lösungsmitteldämpfe führen. Deshalb sollte man den Polierer während der Arbeit durch einen Kupferdraht an einem Bein erden. Verhinderung statischer Aufladung z.B. bei Kunststoffbelägen, PVC-Handläufen oder Fußböden ist möglich durch Auftragen Polyglykolhaltiger Wachse oder Abbreiben mit Methyglykolacetat.
Eine große Rolle spielt statische Elektrizität beim Elektrostatischen Spritzen und Tropfenziehen,->Ionisierung;Z5,Spritzverfahren.
Elektrische Ströme sind auch Ursache der sog. Spannungskorrosion (vgl. Kriechströme).
Z5->Spritzverfahren und Spritzgeräte
Farbspritzen ermöglicht beschleunigten, rationellen und gleichmäßigen Auftrag von Anstrichstoffen, vor allem auf größere Flächen. Auch zum Versprühen von Holzschutzmitteln oder Desinfektionsflüssigkeiten wird das Spritzverfahren eingesetzt. Bestimmte Anstricheffekte, wie z.B. allmählicher Übergang von einem Farbton in einem anderen sind allein durch Spritzauftrag zu erreichen. Für den Pinsel schwer zugängliche Stellen, z.B. an Heizkörpern, sind durch Spritzen leichter lackierbar; mit dem Spritzverfahren in Verbindung mit Abdeckmaterial lassen sich Schablonierarbeiten besonders rasch und sauber ausführen. Die moderne Karosserielackierung und die Massenlackierung kleinerer Teile sind ohne Anwendung des Spritzverfahrens nicht mehr denkbar. Im Malerhandwerk finden die veschiedenen Spritztechniken zunehmend Anwendung.
Beim Farbspritzen wird die Anstrichfarbe- kalt oder warm- in mehr oder weniger feine Tröpfchen zerteilt mit Druck versprüht, also auf den Anstrichuntergrund geblasen.
Die Entwicklung dieses Verfahrens hängt mit dem Aufkommen der ersten Nitrocelluloselacke zusammen, die sich nicht im Streichverfahren verarbeiten ließen. Ein Vorteil des Farbspritzen ist, dass der Untergrund nicht mit dem Werkzeug berührt werden muss, so dass etwas angelöste Voranstriche nicht aufgerieben werden.
Die Wahl des Spritzverfahrens, welches das Streichen keineswegs völlig ersetzen soll oder kann, hängt von verschiedensten technischen und kalkulatorischen Gesichtspunkten ab, darunter von der gewünschten Schichtdicke und von der Art des Anstrichmittels. Auch in Form des Anstrichobjektes ist bestimmend:um kleinere zu spitzende Anstrichflächen sauber zu beschneiden, muss man sie mit Abdeckmitteln umgrenzen. Bei eingebauten Fensterrahmen zum Beispiel wäre dies sehr zeitraubend und der Lackverlust durch Vorspritzen am kleinflächigen Objekt groß, so dass hier meistens im STreichverfahren gearbeitet wird. Anstrichstoffe, die gesundheitsschädlichen Nebel bilden, z.B. alle Bleifarben, dürfen nur unter bestimmten voraussetzungen gespritzt werden.
Bei den industriellen Großspritzanlagen passieren die lackierten Werkstücke im gleichen Fließbandumlauf wie bei der Lackierung noch einen Trocknungstunnel (z.B. Infrarottrockenofen), an dessen Ausgang sie fertig abgenommen werden können. Bei mehrschichtigen Spritzlackierungen wird das Förderband durch mehrere Spritz- und Trocknungszonen geleitet, z.B.: Grundlack-Sprühzone-Grundlack-Trocknungszone-Decklack-Sprühzone-Decklack-Trocknungszone. Bei sinnvoller Anordnung der Spritz-,Förder- und Trockenanlagen können hierbei hohe stündliche Stückleistungen erzeilt werden.