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Fettsäuren
Die neben Glycerin in allen lacktechnisch in Frage kommenden Ölen vorhandenen Fettsäuren sind gesättigte und ungesättigte. Gesättigte Fettsäuren sind frei von Doppelbindungen.
Je nach Anzahl an C-Atomen gibt es Fettsäuren mit 2,3,6 und mehr C-Atomen, wobei als C1 das C-Atom der Carboxylgruppe bezeichnet wird. Das nächstliegende C-Atom, das sich an die Carboxylgrußße anschließt, nennt man C2 usw. Ungesättigte Fettsäuren, die höchstens 10 C-Atome enthalten, sind bei Raumtemperatur flüssig und haben einen mehr oder weniger unangenehmen Geruch. Gesättigte Fettsäuren sind mit mehr als 10 C-Atomen sind fest, geruchlos und zeigen keine Trocknungseigenschaften. Wichtige sind Caprinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachinsäure, Behensäure u.a. Ungesättigte Fettsäuren als die wichtigsten Fettsäuren können formelmäßig von der Stearinsäure abgeleitet werden, da sie in den meisten Fällen 18 C-Atome enthalten. Ausnahmen bilden Erucasäure und Arachidonsäure in einigen Pflanzenölen sowie einige hoch ungesättigte Fettsäuren in Seetierölen und Fischölen.
Als Monofettsäuren sind sie gegen Oxydation ziemlich stabil, als Polyenfettsäuren werden sie vom Sauerstoff sehr schnell angegriffen. Auf diese Tatsache ist die Eigenschaft der trocknenden Öle, feste Filme zu bilden, zurückzuführen. Die wichtigste Monoenfettsäure ist die Ölsäure, technisch gewonnen als Olein bezeichnet. Wichtige ungesättigte Fettsäuren sind die 9,11-Linolsäure (Ricinensäure im Ricinenöl) und die Linolsäure die ebenso wie die Linolsäure in vielen Ölen vorkommt.
Die stark ungesättigten Fettsäuren (Linol- und Linolensäure) sind Hauptbestandteile der trocknenden und halbtrocknenden Öle. a-Elaeostearinsäure kommt in Holzöl vor, wo sie fast 80% der gesammten Fettsäuren ausmacht. Ricinolsäure ist die wichtigste natürliche Oxyfettsäure. Sie kommt in Ricinusöl vor und ebenso wie die Ölsäure ist sie gegen Oxydation ziemlich unempfindlich. Bei hoch ungesättigten Fettsäuren aknn duch Verkochung die Polymerisation so stark werden, dass die Viskositätszunahme zu einem frühzeitigen Abbrechen der Reaktion zwingt. Bei mäßig ungesättigten Fettsäuren dagegen lässt sich die Kondensation ohne große Schwierigkeiten zu ende führen, so dass praktisch neutrale Produkte von üblichen Viskositätsbereichen entstehen.