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Teerfarben



Bezeichnung für die aus Teerdestillationsprodukten synthetisch hergestellten organischen -> Farbstoffe:
1. die löslichen Teerfarbstoffe (künstliche lösliche organische Farbstoffe)
2. die unlöslichen Pig- |
mentfarbstoffe | (künstl. unlösliche
3. die aus den löslichen > org. Farbstoffe=
Teerfarbstoffen und Substraten | künst. organische
hergestellten Farblacke | Pigmente)

Die Teerfarbstoffe (1) sind als solche nicht für Anstrichfarben verwendbar. Sie dienen wie viele Naturfarbstoffe zum Färben: bestimmte öl- und fettlösliche Teerfarbstoffe verwendet man für Wachs, Paraffin, oder Öle ; spritlösliche eignen sich zum Anfärben transperenter Spiritus oder Nitrolacke oder lasierender Beizen. Die wasserlöslichen Teerfarbstoffe können jedoch durch Niederschlagen und Fixieren auf Trägersubstanzen, sog. Substrate, zu -> Farblacken (3) verarbeitet werdn und sich dann, als künstliche Pigmente, ein für Anstrichfarben geeignetes Farbmittel.
Die unlöslichen Pigmentfarbstoffe (2) fallen als Pulver bei der Heerstellung an und könnten theoretisch ohne weitere Umwandlung zu Zusätze als Pigmente dienen. Wegen ihres hohen Färbevermögens und ihres hohen Preises ist jedoch ein Verschnitt mit weißen Streckmitteln zweckmäßig und üblich. Pigmentfarbstoff und Verschnittmittel werden hierbei miteinander verkollert- Fixierung durch Verlackung ist im allgemeinen nicht erforderlich.
Eine Sodergruppe stellen die Beizenfarbstoffe sauren Charakters, die ihren eigentlichen Farbton erst auf Holz entwickeln, das mit Metallsalz (z.B. Aluminium- Mangan- oder Chromsulfat) vorgebeitzt wurde.
Alle diese unter >>Teerfarben<< zusammengefaßten Farbmittel werden in der Literatur öfters noch >>Teerfarbstoffe<< genannt. Entsprechend DIN 55944 (s.S.1989) gilt jedoch dieser Begriff nur für die löslichen künstlichen organischen Farbstoffe (1); seine Verwendung in umfassenderem Sinn ist daher zu vermeiden. Die Struckturformel eines Teerfarbstoffes, welche den verwickelten Molkülaufbau zeigt, läßt bereits auf den äußerst komplizierten Produktionsgang bei der synthese schließen. Er beginnt mit der Bearbeitung des Steinkohlenteers, die Leichtöle, Mittelöle und Schweröle ergibt- ferner Ausgangsprodukte der Farbstoffgruppen Anilinfarbstoffe; Naphtholfarbstoffe; Azo- Farbstoffe; Alizarinfarbstoffe; Indanthrenfarbstoffe. Bei der weiteren chemischen Unsetzung werden zahlreiche anorganische Hilfsstoffe benötigt, z.B. Schwefelsäure, Salzsäure, Natronlauge, Schwefelnatrium.
Im Handel tragen die Teerfarben (Pigmente in Form von Pigmentfarbstoffen und Farblacken) vom Farbton oder der Verwendungsmöglichkeit her bestimmte Bezeichnung, durch die man sie von natürlichen Pigmenten und Mineralpigmenten unterscheicheiden kann. Beispiele: Azurblau, Korallenrot, Smaragdgrün/Kalkgelb, Kalkviolett usw.(d.h.: für Kalkfarben geeignet)/Echtblau, Helioechtgelb usw. (d.h., verwendbar für Öle,Lacke, Kalk und Leim- im Gegensatz zu den Mineralfarben gleichen Farbtons)Die anfänglichen Nachteile der Teerfarben- schwer benetzbar in Wäßrigem Bindemittel, z.T. unverträglich mit wichtigen Bindemitteln, geringe Lichtechtheit, trocknungsverzögernde Wirkung - wurden und werden durch die technische Entwicklung immer mehr überwunden.
Über die im einzelnen zu beachtenden Eigenschaften geben die für alle -> Farbstoffe üblichen Buchstabenbezeichnungen Auskunft, die mitunter auch in den Fabrikatsnamen aufgenommen sind. Bei Verwendung solcher Pigmente im Außenanstrich muß man auf diese Angaben und eventuelle Hinweise der Lieferfirma achten.



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