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Reißlacke
Narbenlacke. Reißeffekte in Lackierungen entstehen durch besonderen Schichtenaufbau, d.h. weiche Grundierung und harte Überzugschicht. Beispielsweise wird mit einer wässrigen Emulsion beschichtet, auf die eine Stärkepaste aufgetragen wird. Bei deren Trocknung bilden sich Risse, die mit einer Ölbeize gefärbt werden und die schließlich einen wasserfesten Lacküberzug erhalten. Man verwendet auch magere Nitrolacke bzw. Lackfarben in Verbindung mit fetten Grundlacken und farblosen Überzugslacken. Bei dicken Reißlackfilmen stärkere Rissbildung als bei dünnen. Außerdem auf feuchtem Grundanstrich infolge Spannungen stärkere Rissbildung als auf druckgetrocknetem. Lufttrocknende Nitrolacke (in 2 h staubtrocken, über Nacht hart) ergeben seidenglänzende, elastische Reißeffekte, die auf Eisen und Holz unmittelbar ohne Grundierung, also einschichtig, aufgespritzt werden (auf Leichtmetall ist eine Grundierung mit Washprimer erforderlich). Teilweise werden R. auch als Zweikomponenten-PU-Lacke verwendet, ferner als Stupslacke durch Stupfen mit Pinseln, Brüsten, Lammfellrollen usw., auch mit zugesetztem Sägemehl oder Korkmehl zur Erzielung lederartiger Effekte. R. dienen besonders zur Herstellung antiker Lackierungen (Tabletts, Lampenschirme, Kleinmöbel, Türen usw.).