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Gelbchromatieren
Die Behandlungsstufen der Gelbchromatierung sind denen der Grünchromatierung vergleichbar. Ein Unterschied besteht lediglich in der Behandlungstemperatur. Gelbchromatierungsbäder arbeiten vorzugsweise bei Raumtemperatur, während Grünchromatierungsbäder (s.d.) bei 40-60°C eingesetzt werden. Gealterte Gelbchromatierschichten sind bis 400°C temperaturstabil. Für die Gelbchromatierung werden im allgemeinen Lösungen verwendet, die Chromsäure oder Chromate, Einfach- oder Komplexfluoride und sogenannte Aktivatoren zur Erhöhung der Schichtbildungsgeschwindigkeit enthalten. Der pH-Wert der Gelbchromatierungsbänder kann etwas höher als bei der Grünchromatierung liegen, und zwar im Bereich von 1,5-2,5. Mit den Lösungen werden Deckschichten erhalten, die im wesentlichen aus Oxiden oder Oxydhydraten des Chroms und Aluminiums bestehen. Die Farbe der Überzüge ist stark von der Art des Aluminiumwerkstoffes, der Zusammensetzung des Bades und den Behandlungsbedingungen abhängig. Die Schichtbildung erfolgt auch bei der Gelbchromatierung in zwei Reaktionsstufen. Sie beginnt mit einer Korrosionsreaktion des Aluminiums in der sauren Lösung, bei der in der Grenzphase Metall/Lösung Wasserstoffionen verbraucht und Aluminiumionen gebildet werden. Der bei der Reaktion entstehende Wasserstoff reduziert die Chromsäure zu Cr³+-Ionen. Der Wasserstoffionenverbrauch bei der Korrosionsreaktion führt zu einem pH-Wert-Anstieg in der Grenzphase Metall/Lösung, wobei die Hydrolydse der Cr(III)- und Al(III)- Verbiundungen einsetzt, so dass sich die entsprechenden Oxydhydrate abscheiden. In der Schicht werden außerdem wechselnde Mengen Chromat eingebaut, die die Gelbfärbung bewirken. Sie lassen sich, solange die Überzüge noch nicht gealtert sind, durch Behandlung mit Wasser oder schwach alkalischen Lösungen weitgehend aus der Schicht entfernen, wobei die Farbintensität abnimmt. Gelbchromatierverfahren werden überall dort eingesetzt, wo hohe Korrosionsbeständigkeit neben guter Lackhaftung verlangt werden, z.B. für Fassaden- und Dachverkleidungsbleche, Fensterrahmenprofile, Scheinwerfer, Verdampfer für die Kältetechnik, Büro- und Nähmaschinen sowie Kameragehäuse. Auch in der Flugzeugindustrie kommt die Gelbchromatierung wegen der genannten Vorzüge zur Anwendung. Siehe auch Chromatieren von Aluminium).