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Azurit



Eigenschaften

Azurit ist ein blaues Mineral, das in der Natur oft zusammen mit Malachit auftritt, seine chemische Formel lautet: 2CuCO3.Cu(OH)2. Es kommt in derben, körnigen Massen vor oder bildet tiefblaue bis schwarzblaue Kristalle. Manchmal wandelt es sich unter Beibehaltung seiner äußeren Gestalt oder seiner Kristallform zu dem grünen Malachit um. In diesem Fall spricht man von einer Pseudomorphose.
Das aus Azurit gewonnene, blaue Pigment ist im Vergleich zum Lapislazuli eher grünlich. Es ist licht und luftbeständig, zersetzt sich aber ab 300°C unter Abgabe von Wasser und Kohlenstoffdioxid allmählich zu schwarzem Kupferoxid. Mit warmen Laugen verfärbt es sich ebenfalls schwarz, mit verdünnten anorganischen Säuren wird es unter Kohlenstoffdioxid- Entwicklung zersetzt. Die gemalte Farbe kann sich im Laufe der Zeit mit Hilfe von Schwefelwasserstoff schwärzlich oder unter Wasser- und Kohlenstoffdioxidabgabe grünlich unter Bildung von Malachit verfärben. Aus diesem Grunde ist das mit Azurit gemalte Blau alter Gemälde oft verfärbt.

Geschichtliches

Azurit wurde bereits von den alten Ägyptern verwendet, es konnte sich aber im Altertum nicht so gut durchsetzen wie das leicht herstellbare Ägyptisch Blau. Seit dem Mittelalter war es jedoch in Europa das wichtigste Blaupigment. Die italienischen Freskomaler wie Giotto di Bondone (1267-1337) benutzten es häufig. In der Arenakapelle in Padua ist das gesamte Deckengewölbe mit blau leuchtendem Azurit ausgemalt. Beim abgebildeten Gemälde verwendete Altdorfer ausschließlich Azurit, das mit Bleiweiß vermischt wurde.

Im 15. und 16. Jahrhundert diente Azurit als blaue Grundierung für Lapislazuli. Auch im fernen Osten in China und in Japan war das Pigment weit verbreitet. Die Indianer bauten das Mineral in Arizona ab und stellten daraus ebenfalls Farben her.
Die Herstellung von Preußisch Blau zum Beginn des 18. Jahrhundert und kurz danach von Ultramarinblau führte dazu, dass das Pigment Azurit Ende des 18. Jahrhunderts allmählich immer weniger verwendet wurde.

Gewinnung

Große Azurit-Lagerstätten finden sich in Tsumeb/Namibia und in Arizona, geringere Vorkommen kommen auch im Schwarzwald, in Großbritannien oder in Australien vor. Das Mineral wird zunächst grob gemahlen, dann gewaschen und schließlich fein pulverisiert und gesiebt. Grobere Mahlungen ergeben dunkle Farbtöne, feinere eher helle Farbtöne.

Verwendung

Heute wird es vor allem bei Restaurationen alter Gemälde benötigt. Es ist durch das synthetische und beständigere Ultramarinblau völlig verdrängt worden. Die Feuerwerkerei setzt es noch zur Blaufärbung von Leuchtsätzen ein.



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