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Antistatika
Flüssige, pulverförmige und feste, lösungsunfähige Produkte, die als Zusatz den elektrischen Widerstand erniedrigen, z.B. quaternäre Ammoniumverbindungen in Vinyöpolymeren, Lacken, auf Polyolefinoberflächen usw.
Bei den meisten Markenprodukten ist die Zusammensetzung bzw. der Wirkstoff unbekannt. Elektrostatische Aufladungen entstehen bei Berührung und anschließender Trennung von zwei verschiedenen Stoffen, es bildet sich eine elektrische Doppelschicht entgegengesetzter Ladung. Bei leitenden Stoffen gleichen sich die Ladungen nach der Trennung der Körper (z.B. Folien) innerhalb dieser wieder aus. Bei Nichtleitern (z.B. Kunststoffen) bleiben sie jedoch erhalten. Bei wiederholtem Berührungs- und Trennvorgängen kann die Durchbruckfeldstärke der Luft bis 3 kV/mm erreichen. Es entsteht Funkenbildung, Verspritzen von Druckfarben, unscharfer Druck, Aneinanderkleben von Folien, Staubansammlung usw. Antistatika verhindern oder reduzieren die Ansammlung elektrostatischer Ladungen auf Kunststoffen, indem sie die Oberfläche durch Ausbildung eines sehr dünnen Feuchtigkeitsfilms aus dem Wasserdampf der Luft leitend machen. Kunststoffe sind hydrophob, d.h. wasserabweisend. Antistatika besitzen in ihrem Molekül hydrophobe und hydrophile, d.h wasserfeindliche und wasserfreundliche Atomgruppen. Rüstet man den Kunststoff mit solchen doppelt wirkenden Antistatika aus, wird die wasserabweisende Eigenschaft der Kunststoffe überwunden. Darüber hinaus kommt es wegen der oberflächenaktiven Eigenschaften der Antistatika zur Ausbildung eines gleichmäßig dünnen Feuchtigkeitsfilms und nicht etwa nur einzelner, voneinander isolierter Wassertröpfchen. Antistatika wirken also oberflächlich durch Beschichten, Tauchen, Sprühen. Wegen der zusätzlichen Kosten einer Oberflächenbehandlung versucht man, Antistatika bereits mit den anderen Zusatzstoffen in den Kunststoff einzuarbeiten.