Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Es befinden sich insgesamt 6485 Begriffe in der Datenbank.
Sie Suchen einen bestimmten Begriff? Nutzen Sie unsere Suche
Polymerisation
Mehrere, meist zahlreiche Moleküle (Monomere) niedermolekularer organischer Verbindungen verbinden sich mit sich selbst oder Molekülen ähnlich gebauter Substanzen durch Polymerisation. Diese stellen Makromoleküle dar und zwar meist Kettenmoleküle. Zur P. eignen sich insbesondere ungesättigte Kohlenwasserstoffe, die reaktionsfähige Doppelbindungen enthalten. In der Regel werden die Monomeren durch Zufuhr von Wärme,Druck,Licht,UV-Licht,Kerstrahlen usw. oder durch Entwicklung von Katalysatoren zur Polymerisation angeregt. Als Polymerisationsanreger dienen Natrium, organische Aluminiumverindungen im Gemisch mit Titanchloriden, Wasserstoffperoxid, Bortrifluorid, Perverbindungen usw. Die P. ist eine Kettenreaktion. Bei der Blockpolymerisation werden flüssige Monomere ohne Zusatz von Lösungs- oder Dispersionsmitteln zu festen Polymeren verkettet. Dagegen wird bei der Lösungsmittel aufgelöst und auch das Polymere bleibt gelöst. Diese Form der P. hat den Vorteil, dass sich die entstehende Wärme leichter ableiten lässt. Ist das Polymer im Lösungsmittel unlöslich und fällt während der P. aus, spricht man von Fällungspolymerisation. Bei der Emulsionspolymerisation die am meisten angewendet wird, wird das Monomer mit Hilfe eine Emulgators in Wasser fein verteilt und das Polymerisat ausfällt. Wird das Monomer in Form feiner Tröpfchen in einer nicht mischbaren Flüssigkeit aufgeschwemmt, spricht man von einer Suspensions- oder Perlpolymerisation, weil sich das Polymerisat in Perlenform abscheidet. Die P. von Gemischen verschiedener Monomere bezeichnet man als Co- oder Mischpolymerisation. Depolymeristaion ist die meist thermisch durchgeführte Umkehrung der P., oft mit Hydrolyse verbunden. Unter Polymerisation trocknender Öle versteht man eine Molekülvergrößerung der Triglyceride untereinander, ohne dass andere Stoffe an der Reaktion beteiligt sind. Während die Autoxydation(s.d) sowohl bei Zimmertemperatur als auch bei höheren Temperaturen in Anwesenheit von Luftsauerstoff vor sich geht, findet die Polymerisation der Öle nur bei höheren Temperaturen (250°C und höher) statt. Es gibt Stoffe, die die Polymerisation trocknender Öle indirekt katalysieren bzw. beschleunigen. Zu diesen gehören Jod, organische Jodderivate, Anthrachinon, Schwefeldioxid, fein verteilte Metalle und einige Blecherden. Werden also trocknende Öle mit solchen Stoffen versetzt und erhitzt, dann polymerisieren sie bedeutend schneller. Was die Anzahl der Fettsäuren betrifft, die an der Polymerisation teilnehmen, hat sich gezeigt, dass sowohl bei hoch- als auch niedrigpolymerisierten Ölen nur etwa 50-60% der Isolenfettsäuren als Polymere vorhanden sind. So enthält z.B. ein Leinölstandöl von 30 Poisen stwa 40% polymere Fettsäuren. Anders liegt die Polymerisation bei Konjuenölen (s.d), denn solche Öle brauchen nur auf 250-260°C erhitzt werden und in kürzester Zeit tritt die Polymerisation ein. Teilweise ist es sogar schwierig, die Reaktion zu unterbrechen oder beim gewünschten Polymerisationsgrad abzubrechen. Aus diesem Grund wird beispielsweise Holöl nur in sehr kleinen Mengen polymerisiert und häufig ist es sogar erforderlich, durch Zugabe von kaltem Öl den Ansatz abzuschrecken und damit die Polymerisation zu unterbrechen.