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Lackharze



Alle Filmbildner, die aus harzigen Stoffen bestehen.Sie sind neben dem Leinöl,Holzöl oder anderen trocknenden Ölen die wichtigsten Grundbestandteile der Öllacke.Sie verleihen den Ölen größere Harze (Kratzfestigkeit) und den erforderlichen Glanz.Zu unterscheiden sind natürliche und künstliche (synthetische erzeugte)Lackharze.
Natürliche Lackharze sind:
1. Kopale,Fossile Harze aus untergangenden Wäldern früherer Erdepochen und rezentfossile Harze, die jahrtausendalte, erstarrte Ausschwitzungen von Bäumen sind, wie sie auch heute noch wachsen (und z.T. rezente Harze liefern).Sie werden vor allem in tropischen Gegenden gefunden.Die Sorten werden nach geografischen Namen unterschieden, die allerdings mehr eine Güteklassifikation als eine genaue Fundortbezeichnung darstellen.
Es gibt a)harte,b)´mittelharte,c) weiche Naturkopale, z.B.
a)Kongo,Angola,Mozambique und Sansibar-Kopal.-Zu den Hartkopalen rechnet auch der besonders in Ostpreußen gefundene, fossile Bernstein (früher viel zur Herstellung von Fußbodenlacken verwendet). Die harten Kopale haben Schmelzpunkte zwischen 270°C und 360°C und ergeben hochwertige Öllacke und Spachtelkitte (sog.Kopalspachtel, für Metalle und Holz).
b)Borneo-Kopal,Kauri-Kopal,Hart Manila-Kopal (Schmelzpunkte 150°C bis 250°C).
c)Brasil-Kopal, Madagaskar-Kopal,Weich- Manila-Kopal (vornehmlich für die Herstellung von Spritlacken verwendet.)
Die Kopale werden teils an der Oberfläche gefunden. Vor der Weitergabe werden sie an den Sammlungsstellen nach Härte,Farbe und Stückgrößen sortiert und von Schmutz usw. befreit.
Hartkopale lösen sich nicht ohne weiteres in Lösungsmittel, sondern müssen vorher von Fachleuten vorsichtig (in Spezial-Kesseln unter Vermeidung offenen Feuers) ausgeschmolzen werden.->Lackkochen;Schmelzpunkt.
2. Balsamharze oder Terpentine werden aus lebenden Bäumen durch Abzapfen (siehe Abbildung) oder evtl. Extraktionen der Stubben (>>Wurzelharz>>) gewonnen, vor allem aus Tannen,Strandkiefern,Föhren,Lärchen (Koniferen), also ausschließlich von Nadelholzbäumen.
Gewinnung von Balsamharz aus Koniferen:
1.Anzapfen durch Einschnitte in die Baumrinde und Ansetzen eines Auffangbehälters (=Europäische Methode)
2. Besprühen der Rindeneinschnitte mit verdünnter Salzsäure, die als Reizmittel für die Balsamabsonderung wirkt.
3.Anzapfen nach Amerikanischer Methode:
Der Behälter wird gespart, die Absonderung sammelt sich in einem keilförmigen, vertieften Satmmausschnitt.Der Baum wird dadurch stärker beschädigt als bei 1.
Zur Unterscheidung von den gegrabenen, fossilen der Rezentfossilen Harzen (Kopalen) nennt man diese frischen Naturharze auch rezente Harze.
Je nach der Baumart, aus der das Terpentin stammt, werden >>gemeine<< (dunkle,Körnige) und >>feine<< ist z.B. der Balsam von Weißtannen und Lärchen. Bevor Balsamharze als Lackrohstoff brauchbar sind, müssen sie chemisch gehärtet werden.Beim Konfierenbalsam wird dabei durch Destillation der eigentliche Harzkörper- das -ö> Kolophonium- von dem außerdem Harzausfluss enthaltenden 15 bis 30%->Terpentinöl getrennt, das als Lösungsmittel eine große Rolle spielt.
Weniger wichtige, aber für Spezialzwecke benötigte Naturharze sind z.B. der Dammar ( vor allem in Indonesien gewonnenes, sehr helles Harz), das Druchblut (Sundaininseln),Mastix (Ostindien) sowie Akaroid,Benzoe und Sandrak, die, als spritlösliche Harze, vor allem für Polituren verwendet werden.
3.Kein Kopal oder Harz, sondern ein tierisches Erzeugnis ist der ebenfalls als Rohstoff für bestimmte Lacke viel verwendet ->Schellack.
Jedes lackharz hat einen bestimmten Farbton zwischen wasserhell und dunkelbraun (der sich beim Verkochen mit Ölen ändern kann),->farbzahl.
Alle natürlichen Rohstoffe haben den Nachteil, nur in wechselnder Qualität und Menge anzufallen. Künstliche Stoffe können dagegen in gleichbleibender Güte je nach bedarf hergestellt und durch Zusätze und Bearbeitung mit für bestimmte Verwendungszwecke erwünschten Eigenschaft versehen werden.Daher sind an die Stelle der Kopale und Naturharze weitgehend Kunstharze getreten, die meist auch billiger sind als importierte Naturharze. Kunstharzlacke bieten außerdem z.T. einen Oberflächenschutz, wie er mit natürlichen Rohstoffen überhaupt zu erreichen ist.
Wichtige Kunstharze sind - in der Reihenfolge ihrere Entwicklung- zum Beispiel: Cumaronharze, um 1890 erstmalig dargestellt. Cumaron findet sich im rohen Lösungsbenzol und wird nach dessen Gerinnung zusammen mit dem chemisch ähnlichen Indien polymerisiert.Damit zählen diese Kunstharze zu den Polymerisationaharzen.Cumaronharze sind billig und von guter Wasser- und Chemikalienbeständigkeit, neigen jedoch zu Vergilbung und Versprödung.
Bakelit,Kunstharze aus Phenol- und Formaldehydkondensationsprodukten. 1908 von Bakeland gefunden Bakeliteharze sind meist spritlöslich.
Albertone, 1910 entwickelte Kondensationsharze aus Kolophonium mit Phenolharzen ,auch als -> Kunstkopale und harzsäuremodifizierte Phenol-Formaldehydharze bezeichnet.Ölmischbar, daher gut für Öllackherstellung geeignet.
Phenol-Formaldehydharze, z.B.Beckacite,Durophene und die Bakelit (siehe oben) ergeben Lacke, die nach Einbrennen Filme von hoher Unempfindlichkeit gegen Lösungsmittel,Säuren und Wasser bilden.
Alkydharze, harte oder zähelastische, von einer Versterung mehrwertiger Alkohole mit mehrbasigen Säuren ausgehend hergestellte Produkte, z.B. aus ->Glycerin und ->Phthalsäure, die mit Ölen und Fettsäuren verstert sind.
Vinylharze,z.B. Polyvinylacetat,Polyvinylchlorid (PVA,PVC) und viele andere, deren Herstellung über die Anlagerung von Essigsäuren (bzw. Salzsäure/ CHlorwasserstoff) an Azetylen vor sich geht, sind synthetische Rohstoffe für Anstrichstoffe.
Die Fabrikation und Verarbeitung von Kunstharzen ist ein Spezialgebiet.Aus der bereits unübersehbaren Zahl der Kunstharztypen müssen jeweils die für das einzelne Anstrichmittel nach Zusammensetzung und Verwendungszweck geignetsten eingesetzt bzw. kombiniert werden. Die technischen Anlagen der Lackindustrie, die der Verarbeitung der Lackharze dienen, sind hochspezialisiert und bis zur Großpruduktion entwickelt worden.
Vgl.Ölrelative Harze.



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