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Abkreiden
Anstriche kreiden, wenn die Pigmentteilchen den Zusammenhang unter sich und mit dem Film verlieren und dann in trockenem Zustand weggewischtoder vom Regen ausgewaschen werden können. In geringerem Maße und auf längere Zeiträume verteilt, ist das Kreiden eine normale Verschleißerscheinung bei Anstrichen und beruht in der durch die Einwirkung des Wetters bedingten Erosion der Anstrichoberfläche. K. wird auf eine phtokatalytische Aktivierung der natürlichen Oxydation des Bindemittels durch bestimmte Pigmente zurückgeführt.Sie tritt besonders bei Aussenbewitterung hervor und beeinflusst auch andere Bestandteile des Anstriches. Mit der Intensität der Sonneneinstrahlung nimmt die Kreidungsgeschwindigkeit zu, hingegen führen steigende Niederschlagsmengen und Feuchtigkeit zur Schwächung des Kreidungsvorganges. Doe photokatalytische Aktivität der Pigmente ist auch von der Wellenlänge des eingestrahlten Lichtes abhängig, z.B. bei Titandioxidpigmenten. Titandioxid kommt in verschiedenen Kristallmodifikationen vor und zwar Anatas, Rutil und Brookit. In der Farbenindustrie haben nur die beiden ersten Bedeutung, denn beide sind tetragonal, doch ist das ganze Anatasgitter etwas lockerer und ergibt dadurch einen höheren Brechungsindex. Deswegen wird beim Anatas dem Licht ein kleinerer Widerstand entgegen gesetzt und damit eine stärkere photokatalytische Wirkung erreicht. Diese strukturellen Unterschiede führen zur Kreidung, die bei Anstrichen mit Anatas früher auftritt, als die mit Rutil hergestellt sind. Die Kreidung wird ausser durch photochemisch unstabile Pigmente (wie beim Anatas) auch durch kreidungsanfällige Bindemittel und eventuell durch eine größere Pigmentvolumenkonzentration begünstigt. Durch Kreidung kommt es bei Volltönen zu einer schwachen und bei Mitteltönen zu einer deutlichen Aufhellung der Farbtöne.Kreidung ist klimatisch abhängig von Ort zu Ort und je nach Jahreszeit verschieden stark.